Klassifizierung der nicht-technischen Projektzusammenfassungen mit ICD-Codes

Systematische Auswertung der nicht-technischen Projektzusammenfassungen zu Tierversuchen

Mit Inkrafttreten der Novellierung des Tierschutzgesetzes am 12. Juli 2013 und der Tierschutz-Versuchstierverordnung am 13. August 2013 ist jedem Antrag auf Genehmigung eines Tierversuchsvorhabens eine allgemeinverständliche (bzw. „Nichttechnische“) Projektzusammenfassung (kurz: NTP) beizufügen.

Die NTP sind Bestandteil des Genehmigungsantrages zu Tierversuchen und beinhalten eine kurze Beschreibung zum erwarteten Nutzen des Versuches und der Belastung der Versuchstiere sowie zur Anzahl und Art der verwendeten Tiere und den Maßnahmen, die die Wissenschaftlerin bzw. der Wissenschaftler trifft, um dem 3R-Prinzip gerecht zu werden.

Das Bf3R wertet die NTPs systematisch aus, um gezielt die Forschungsfelder zu identifizieren, für die konstant viele Tierversuche genehmigt werden. In diesen Bereichen ist die Entwicklung von Alternativmethoden sowie von Maßnahmen zur Reduktion der Tierzahlen und zur Verbesserung des Wohlergehens der Versuchstiere besonders sinnvoll, da viele Tiere davon profitieren würden.

Datenbank AnimalTestInfo

Das BfR veröffentlicht die NTPs in der Datenbank AnimalTestInfo (www.animaltestinfo.de), die mit ihren umfassenden Suchfunktionen innerhalb der Europäischen Union beispielhaft ist. Sie stellen für den Bereich der biomedizinischen Forschung eine wichtige und bislang nur wenig genutzte Informationsquelle dar. Um eine erhöhte Transparenz über die Forschungsfelder der Tierversuche zu erzielen, verschlagwortet das BfR den in den NTP genannten Nutzen der jeweiligen Studien mit ICD-Codes. Der ICD-Code ist ein Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation, welches zur Verschlüsselung von Krankheitsdiagnosen verwendet wird.

Handlungsfelder für mehr Tierschutz besser erschließen

Durch die Systematisierung der NTP mit ICD-Codes können erstmalig konkret die Forschungsgebiete ermittelt werden, in denen über Jahre hinweg viele Tierversuche genehmigt werden. So sind unter anderem im Bereich der Tumorforschung, der Herz-Kreislaufforschung sowie Erkrankungen des Nervensystems konstant viele Tierversuchsvorhaben geplant. In diesen Bereichen wäre die Entwicklung von 3R-Maßnahmen besonders wirksam, da viele Versuchstiere davon profitieren könnten. Wissenschaft, Forschungsförderer und Politik können diese Informationen nutzen, um die Handlungsfelder für mehr Tierschutz besser erschließen zu können. Die Ergebnisse der systematischen Auswertung der Jahre 2014 und 2015 wurden bereits publiziert (Bert et al. 2017. PLoS Biol 15 (12): e2003217).

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