Vibrio-Infektionen durch Lebensmittel und Meerwasser in Zeiten des Klimawandels (VibrioNet)

11/2010-12/2014

Das Drittmittelprojekt wird im Rahmen der BfR-Forschung zur Expositionsabschätzung und Bewertung biologischer Risiken durchgeführt.

Förderkennzeichen des BMBF: FKZ 01KI1015A

Das BMBF-Verbundprojekt untersucht Vibrio-Infektionen durch Lebensmittel und Meerwasser.

Durch den Klimawandel wird aufgrund steigender Meerwassertemperaturen weltweit eine Zunahme von Vibrionen erwartet und es muss mit einer Erhöhung der Belastung von Meeresfrüchten mit Vibrionen gerechnet werden. Das Bakterium Vibrio parahaemolyticus ist in vielen Teilen der Welt einer der häufigsten bakteriellen Durchfallerreger, insbesondere in Südostasien. Da Deutschland aus dieser Region der Welt große Mengen Fische, Krebs- und Weichtiere importiert, ist hier eine potentielle Gefährdung der Bevölkerung nicht auszuschließen.

Vor diesem Hintergrund hat sich das interdisziplinäre und internationale Forschungsnetzwerk VibrioNet gegründet, in dem sich Experten aus der Meeresökologie, Veterinär- und Humanmedizin, Epidemiologie und Molekularbiologie aus Deutschland zusammengeschlossen haben, um gemeinsam Vorkommen und Bedeutung von Vibrionen in Deutschland zu untersuchen. Das Forschungsnetzwerk wird durch eine Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Entwicklungsländern mit hoher Inzidenz von Vibrio-Infektionen ergänzt.

Dieser Forschungsverbund wird vom BMBF im Programm „vernachlässigte zoonotische Erreger“ für drei Jahre gefördert. Ein wichtiger Schwerpunkt des VibrioNet Forschungsprogramms liegt auf der systematischen Analyse von pathogenen Vibrionen in der Umwelt, in Fischprodukten und Meeresfrüchten. Im Rahmen eines Surveillance-System in Deutschland wird die Inzidenz von Wundinfektionen durch Vibrionen in Deutschland erfasst. Ein weiterer Schwerpunkt des Forschungsverbundes VibrioNet ist die Analyse von Virulenzfaktoren bei pathogenen Stämmen und der molekularen Anpassung von Vibrionen an verschiedene Wirte (Säugetiere oder zweischalige Weichtiere). Ein wichtiger Punkt ist der Aufbau einer zentralen Stammsammlung und die Entwicklung von standardisierten molekularen Verfahren zum schnellen Nachweis pathogener Vibrio spp. mittels PCR und Massenspektrometrie.

Durch diese Arbeiten werden die Grundlagen für eine wissenschaftsbasierte Bewertung des von pathogenen Vibrionen in der Umwelt ausgehenden Risikos mit dem Ziel geschaffen, zukünftig eine effektive Überwachung und Bekämpfung dieser Erregergruppe in Deutschland zu etablieren.

Projektpartner:

  • Bundesinstitut für Risikobewertung, Abteilung Biologische Sicherheit (Leitung)
  • Stiftung Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung
  • Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
  • Freie Universität Berlin
  • Robert Koch-Institut
  • Technische Universität Dresden
  • Q-Bioanalytic GmbH

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