9. November 2007Gesundheitlicher Verbraucherschutz - was ist das eigentlich?
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) feiert im November an drei Tagen sein fünfjähriges Bestehen. In den Mittelpunkt der ersten beiden Jubiläumsveranstaltungen haben wir den Austausch auf der wissenschaftlichen Ebene und den Dialog mit den verschiedenen Interessengruppen gestellt. Gesundheitlichen Risiken sind Verbraucher nicht schutzlos ausgeliefert: Auch wenn dem Staat beim Schutz seiner Bürger als Verbraucher eine bedeutende Aufgabe zukommt, können wir viele der Risiken, die uns im Alltag begegnen, selbst beeinflussen: Wir können Pommes Frites vergolden statt verkohlen, wenn wir den Gehalt an schädlichem Acrylamid verringern wollen oder unser Obst gründlich waschen, um Pflanzenschutzmittel-Rückstände zu verringern oder Keime zu entfernen.
Gesundheitlicher Verbraucherschutz beginnt im Kindesalter, und wo wäre er besser aufgehoben als in den Schulen? Deshalb möchten wir den Diskurs mit Schülerinnen und Schülern der Berliner Schulen in den Mittelpunkt unseres dritten Veranstaltungstages stellen: Wir nehmen unser Jubiläum zum Anlass, Schülerinnen und Schülern ab der 10. Jahrgangsstufe am 9. November 2007 einen Einblick in unsere Arbeit zu geben.
Gemeinsam mit den Jugendlichen möchten wir im Rahmen eines Projekttages Antworten auf die Fragen erarbeiten, was man eigentlich unter „gesundheitlichem Verbraucherschutz“ versteht und wie er mit dem Alltag verknüpft ist.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung wurde im November 2002 in der Folge der BSE-Krise als eine von zwei Nachfolgeeinrichtungen des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin gegründet. Mit der Trennung der Risikobewertung vom Risikomanagement sollte gewährleistet werden, dass Risiken auf wissenschaftlicher Basis, frei von wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Einflüssen, bewertet werden und damit ein Höchstmaß an unabhängigem gesundheitlichem Verbraucherschutz gewährleistet wird. Heute ist das BfR die wissenschaftliche Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland, die Gutachten und Stellungnahmen zu Fragen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes erarbeitet. Das BfR formuliert, basierend auf der Analyse der Risiken, Handlungsoptionen zur Risikominderung und trägt damit maßgeblich zur Sicherheit von Lebensmitteln, Stoffen und Produkten bei. Zu den Aufgaben des BfR gehört die wissenschaftliche Beratung verschiedener Bundesministerien sowie des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben im gesundheitlichen Verbraucherschutz und der Lebensmittelsicherheit stehen, betreibt das Institut eigene Forschung.
„Gesundheitlicher Verbraucherschutz: was ist das eigentlich?“
Obwohl sich viele Jugendliche unter „gesundheitlichem Verbraucherschutz“ zunächst vielleicht wenig vorstellen können, werden sie viele Verbindungen zu ihrem Alltag entdecken, sobald die Themen konkret werden:
- REACH: Verbessert das neue europäische Chemikalienrecht den gesundheitlichen Verbraucherschutz?
- Gentechnikfrei - ist wirklich (nicht) drin, was drauf steht?
- Ist das Rauchen von Wasserpfeifen gesundheitsschädlich?
- Gefahr aus der Küche? - Kann man sich an Lebensmitteln mit Viren infizieren?
Anhand dieser Themen stellen unsere Wissenschaftler die Arbeit des BfR exemplarisch, praxisnah und anschaulich vor. Anschließend bieten wir den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, mit Vertretern der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, der amtlichen Lebensmittelüberwachung und des BfR zu diskutieren, welchen praktischen Nutzen die wissenschaftliche Arbeit für den Verbraucheralltag hat.
Der Projekttag ist aus unserer Sicht insbesondere für eine Einbindung in den Biologie-, den Chemie-Unterricht sowie in das Fach Politische Bildung geeignet. Klassen und Kursen, die an dem Projekttag teilnehmen und sich auf die Veranstaltung vorbereiten möchten, bietet unsere Homepage (www.bfr.bund.de) umfangreiche Informationen. Gerne stellen wir auf Wunsch zusätzliches Material zur Verfügung. Bei Bedarf und rechtzeitiger Abstimmung könnten wir auch an einem zu vereinbarenden Termin in den Unterricht kommen.
Das detaillierte Programm finden Sie in dem Dokument am Ende dieser Seite.
Lehrkräfte, die mit ihrer Klasse/ihrem Kurs an dem Projekttag teilnehmen möchten, wenden sich bei Rückfragen und zur Anmeldung bitte an:
Miriam Ewald, Fachgruppe Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im BfR,
Telefon 030-8412-4300, E-Mail: miriam.ewald@bfr.bund.de
Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung bis zum 22. Oktober 2007 zwingend erforderlich. Die Teilnahme an dem Projekttag ist kostenlos.