Lebensmittelinfektionen

In Deutschland werden jährlich etwa 100.000 Erkrankungsfälle beim Menschen gemeldet, die durch das Vorkommen von Bakterien, Viren oder Parasiten in Lebensmitteln verursacht worden sein können; die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Heute sind überwiegend Lebensmittelinfektionen zu beobachten, die mit Magenkrämpfen, Durchfall und Erbrechen einhergehen und von selbst ausheilen. Für Menschen, deren körpereigene Abwehrkräfte gegenüber lebensmittelbedingten Infektionen beeinträchtigt oder noch nicht vollständig ausgebildet sind (kleine Kinder, Schwangere, ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen), können sie im Extremfall aber auch lebensbedrohlich sein.

Campylobacter, Salmonellen, Yersinien und Escherichia coli

Im Hinblick auf die Anzahl der in Deutschland gemeldeten Krankheitsfälle haben Campylobacter, Salmonellen sowie pathogene Yersinien und Escherichia coli bei den bakteriellen Erregern von Lebensmittelinfektionen die größte Bedeutung. Darüber hinaus haben pathogene Listerien, welche bei immunsupprimierten Menschen eine Listeriose verursachen können, aufgrund der Schwere der Erkrankungen eine große Relevanz.

Vibrionen

Eine durch den Klimawandel ausgelöste Zunahme der Wassertemperaturen begünstigt in Deutschland das Wachstum von Vibrionen, vor allem in Küstennähe von Nord- und Ostsee. Diese sogenannten Nicht-Cholera-Vibrionen können leichte bis schwere Magen-Darm-Infektionen beim Menschen hervorrufen, wenn sie mit Lebensmitteln, wie zum Beispiel Meeresfrüchten, aufgenommen werden. Bisher werden in Deutschland nur sehr wenige Vibrionen-Infektionen des Menschen gemeldet. Es wird jedoch erwartet, dass die Bedeutung dieser Krankheitserreger in Europa und in Deutschland zunehmen wird, wenn die Wassertemperaturen ansteigen.

Hepatitis E-Viren und Noroviren

Auch Viren können lebensmittelbedingte Infektionen verursachen. In Deutschland haben Infektionen mit Hepatitis E-Viren und Noroviren zahlenmäßig die größte Bedeutung. Norovirus-Infektionen werden jedoch überwiegend direkt von Mensch zu Mensch übertragen.

Parasiten

Parasiten werden in Deutschland vergleichsweise selten in Lebensmitteln gefunden. Von Bedeutung sind vor allem einzellige Parasiten (Protozoen) wie Giardien, Kryptosporidien und Toxoplasmen sowie Trichinellen, die den Fadenwürmern angehören.

Wie kann man sich schützen?

Folgende Maßnahmen sind geeignet, um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden:

  • Kreuzkontaminationen vermeiden, indem rohe, noch zu erhitzende Lebensmittel von Lebensmitteln, die nicht (mehr) erhitzt werden, getrennt werden
  • rohe vom Tier stammende Lebensmittel ausreichend erhitzen
  • leicht verderbliche Lebensmittel ausreichend kühlen
  • Hände und alle Oberflächen mit Lebensmittelkontakt gründlich reinigen

Weitere Informationen zum Thema Prävention von Lebensmittelinfektionen hat das BfR in seinen Verbrauchertipps zusammengestellt.

Fragen und Antworten 1




Presseinformationen 22




Es befinden sich keine Dokumente auf Ihrem Merkzettel

Es befinden sich keine Dokumente in Ihrem Warenkotb

Cookie-Hinweis

Die BfR-Webseite verwendet nur Cookies, die notwendig sind, um die Webseite nutzerfreundlich zu gestalten. Weitere Informationen enthält unsere Datenschutzerklärung.